Am letzten Wochenende war es soweit, alles drehte sich um das Feuer und was man damit seit Jahrhunderten bewerkstelligen kann.
Der Töpfer hat durch einem Grubenbrand eine Vielzahl von selbstgefertigten Gefäßen haltbar gemacht.
Geöffnete Grube
Auf dem Bild ist zu sehen, wie die beiden Kolleginnen des Töpfers nach und nach die gebrannten Tongefäße mit Hilfe von Stöckchen aus der Grube wieder herausnehmen. Dabei wird die entstandene Holzkohle von Sand und Ton getrennt.
Tongefäße nach Grubenbrand
Den Erfolg der Aktion kann man an der Anzahl der fertigen Gefäße messen. Weitere Information zum Thema Ton findet man u.a. hier.
Was dieses Wochenende leider nicht klappte, aber im Monat August nachgeholt werden soll, war der Glockenguss. Grund dafür war, dass der erste gefertigte Kern der Glocke kaputt ging. Danach war die verbleibende Zeit einfach zu kurz. Im Prinzip wird es aber so funktionieren, das auf den unten abgebildeten Kern, Wachsplatten aufgebracht werden aus denen die Glockenform, Wandstärke usw. modelliert werden.
Glockenkern in Arbeit
Nach dem Wachs kommt dann eine weitere Tonschicht auf den Kern, die den Mantel bildet. Durch das Brennen wird das Wachs entfernt und die Form ist fertig. Danach kann mit dem Gießen der Glocke begonnen werden. Dazu dann mehr, wenn es soweit ist.
Auf dem Beitragsbild ist zu sehen, wie mit schweren Hämmern die Luppe verdichtet wird, auch um die noch vorhandenen Schlacke- und Holzkohleanteile zu entfernen. Bis man jedoch soweit ist, sind einige vorherige Arbeitsschritte zu bewältigen.
Rennofen
Es wurden zwei Rennöfen errichtet, die ihren Aussehen nach an einem Termitenhügel erinnern. Sie sind jedoch aus Ton, oben offen, haben an der Seite eine zusätzliche Öffnung für eine gebrannte Tondüse und sind anfangs auch noch im unteren Bereich an der Vorderseite noch geöffnet.
Im Rennofen wird dann ein Feuer entzündet, an die Tondüse werden zwei große Blasebälge angeschlossen und schließlich, wenn das Feuer gut brennt, wird die Vorderseite wie auf Bild unten sichtbar mit Ton verschlossen.
Rennofen – Vorbereitung
Danach wird der Ofen mit Holzkohle und Eisenerz Schicht für Schicht befüllt. Der notwendige Zug wird durch die beiden Blasebläge, die stundenlang bedient werden müssen, gewährleistet.
Der entscheidende Unterschied zum modernen Hochofen ist, dass nicht das Metall sich verflüssigt sondern die Schlacke. Beim Abstich läuft also die Schlacke ab und das verfestigte Metall, in dem Fall die Eisenluppe, wird mit der Zange zum Schmiedestein gebracht.
Herausnehmen der Eisenluppe
Im weiteren Verlauf wird das gewonnene Metall in einer Esse immer wieder auf die notwendige Temperatur gebracht, umso weiter bearbeitet zu werden können.
Esse mit Blasebalg
Aus dem gewonnenen Metall soll später der Klöppel für die Glocke geschmiedet werden.
Der Grubenmeiler zur Holzkohlegewinnung wurde am Wochenende ebenfalls befüllt, wieviel Holzkohle entstanden ist was am späten Sonntagnachmittag noch offen.
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