Töpferhandwerk

Campus Galli – ein Tag beim Töpfer


Wer sich Teile des Vormittages und fast den ganzen Nachmittag Zeit nimmt, bekommt beim Töpfer viel geboten – dichter, beißender Qualm, sengende Hitze und garantiert nach Rauch stinkende Kleidung – denn es ist mal wieder „Brandtag“.

Die auf der Töpferscheibe oder mit Wulsttechnik hergestellten Gefäße sind inzwischen an der Luft ausgetrocknet.

Ungebrannte Gefäße

Ungebrannte Gefäße

Morgens um ca. 10 Uhr werden dann diese Gefäße am offenen Feuer erhitzt, umso die Restfeuchte zu entfernen. Außerdem werden sie dadurch schon so heiß, dass der Temperaturschock beim endgültigen Brand gemäßigter ausfällt.

Der Vorbrand

Gefäße werden erhitzt

Nachmittags gegen 14 Uhr wird mit dem Füllen der Grube begonnen. Die erste Schicht besteht aus Stroh, Holzspänen und dünnen Holzstücken. Dann wird in der Mitte eine Schicht aus kaputten Scherben gelegt auf welchen dann die Gefäße in enger Form aufgebaut werden. Auch zwischen die Gefäße werden auch dünne Holzstücke gelegt.

Grubenfüllung

die Grube wird befüllt

Rund eine Stunde später wird dann die unterste Strohschicht in Brand gesetzt.

Beginn des Grubenbrands

am Anfang mit leichter Rauchentwicklung

Nach und nach wird immer mehr Holz aufgeschichtet. Wobei drauf geachtet wird, dass die dicken, schweren Scheite erst am Ende in Grube kommen.

Grubenbrand am Anfang

richtig viel Qualm

Wenn sich die Flammen ihren Weg frei gefressen haben, dann hat man ein richtiges Feuer. Die Tongefäße sind dann Temperaturen zwischen 600° und 900°C ausgesetzt. Nach dem Brand sind die Gefäße nicht vollständig wasserdicht. Sie tropfen zwar nicht, verdunsten aber die Flüssigkeit mit der Folge, dass Wasser in solch einem Gefäß länger kühl bleibt.

Feuer in der Grube

das brennt richtig

Das Feuer brennt dann ca. zwei Stunden lang, wobei immer wieder in dosierter Form nun Holz beigegeben wird. Am Ende ist ein richtiges Glutnest entstanden.

Das Glutnest

Das Glutnest

Vorsichtig wird mit einem Gemisch aus Holzkohle und Lehm die Grube nach und nach geschlossen.

Das Schließen  der Grube

Das Schließen der Grube

Bei diesem Brand wurde eine dünnere Schicht, ca. 10 cm, aufgetragen. Ziel war es, nicht so durchgehend schwarz gebrannte Gefäße zu erhalten. Die Ergebnisse vom letzten Grubenbrand findet man hier.

Geschlossene Grube

Geschlossene Grube

Kurz nach 17 Uhr war die Grube dann vollständig geschlossen. Wie das Ergebnis endgültig ausfällt, dass stellt man erst beim Öffnen am nächsten Tag fest.

Informationen zum Töpfern

Ein Gedanke zu „Campus Galli – ein Tag beim Töpfer

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