Das Rezept stammt aus dem Kochbuch meiner Mutter, dass erstmalig im Jahre 1911 vom der „Koch- und Haushaltungsschule des badischen Frauenvereins“ herausgegeben wurde. Meine vorhandene Ausgabe datiert auf das Jahr 1960 und ist eine Jubiläumsausgabe.
Zutaten: 9 Eier, 1 Süssbücking. – Zur Sauce: 30 g Butter, 30 g Mehl, 1/5 l Flüssigkeit, 1 Kaffeelöffel Salz, 1 Prise Pfeffer, einige Tropfen Suppenwürze. – Zum Abrühren: 30 g Butter, 1 Eigelb. – Zur Mayonnaise: 1 Eigelb, 1/8 l Öl, Gewürze. – 2 Tomaten, 1 Kaffeelöffel fein verwiegter Estragon oder Petersilie.
Die hartgekochten und geschälten Eier werden der Länge nach halbiert und das herausgelöste Eigelb durch ein Sieb getrieben. Mit Butter, Mehl, Fleischbrühe oder Milch und Gewürz bereitet man eine Sauce, die man dick einkochen lässt. Nun mengt man den geputzten, fein verwiegten Bücking, das Eigelb und die frische Butter darunter, füllt die Masse kupelartig in die Eierhälften, und zwar so hoch, dass sie wie ganze Eier wirken. Nach dem vollständigen Erkalten überzieht man die Eier glatt mit Mayonnaise, Betreut sie mit Petersilie oder Estragon und legt jedes Ei der Länge nach auf einen 1/2 cm breiten Tomatenstreifen.
Liest sich nicht schlecht, nur was ist ein Süssbückung? Zunächst dachte ich, dass es sich um einen Druckfehler handelt. Dem ist nicht so, Bücking ist das alte Wort für Bückling (vgl. Wörterbuchinfo). Da es sich beim Bückling jedoch um einen Räucherhering (vgl. Lebensmittel-Warenkunde) handelt, ist mir die Vorsilbe „Süss“ völlig schleierhaft. Falls einer der Leser eine Idee hat, bitte einfach mitteilen.
Quelle: Koch- und Haushaltungsbuch – Wundt, Rothmund und Künzler,
bearbeitet A. v. Fleischbein – 25. Auflage, 1960 – Gemeinschaftsverlag Berthold Dobler/G. Braun, Karlsruhe, Seite 96