Die Aufnahmen sind am frühen Abend im Frühling 2021 am Ende des Überlinger Sees entstanden. Sie sprechen für sich selbst.
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Frühlingsimpressionen von der Höri
Die Höri ist eine Halbinsel im Bodensee. Der Name entstand nach dem Volksmund bei der Erschaffung der Welt. Als Gott den letzten Rest Erde von den Händen streifte, sagte er: „Jetzt hör i uff!“
Die Höri lockte eine Vielzahl von Malern wie Otto Dix oder auch Schriftstellern wie Hermann Hesse an. Sie ist zum großen Teil Naturschutzgebiet und hat noch vieles von der Ursprünglichkeit bewahrt.
Die Bilder zeigen nur einen kleinen Ausschnitt der Halbinsel während der Frühlingszeit. Sie machen aber Lust auf weitere Besuche.
Informationen:
Bodensee 2020 – Frühling
Da wegen der besonderen Situation momentan alle etwas angebunden sind, stelle ich einfach mal einige Frühlingsbilder auf die Seite. Brauche ich dabei nicht groß zu kommentieren. Die Bildunterschriften sprechen für sich.
Bleibt alle gesund!!
Spätherbst am See
Die Saison ist zu Ende, vorbei ist der Trubel. Statt langer Blechschlangen gibt es nun kostenfreie Parkplätze.
Leere Sitzbänke verlocken zum Verweilen, zum stillen Genuss der letzen, warmen Sonnenstrahlen.
Bis auf ein paar Fischer und einige unentwegte Wassersportler haben nun die Wasservögel die Herrschaft übernommen. Wo sonst laute Stimmen in allen Tonlagen vorherrschen, hört man nur das Gezanke der Blesshühner.
Die Stegplätze leeren sich, die Bestuhlung auf den Gartenterrassen ist verschwunden. Einen Kaffee ergattert man „togo“ in der kurzzeitig geöffneten Bäckerei.
Und wenn dann der See durch einen leichten Wind sein Gesicht verändert, dann weiß ich, ich liebe das Ende der Saison.
Wunderbar beschrieben hat dies unter anderem auch Reinhard Mey (Das Ende der Saison).
Rund um Bodman
Es ist wie immer, mit der Zeit oder dem Erfolg steigen die Ansprüche, auch jene, die man sich selbst stellt. Nachdem ich vor einiger Zeit auf der Ruine Altbodman war (eine Beschreibung), habe ich am Wochenende eine Rundtour gewählt, bei der ich in einer Routenbeschreibung den Zusatz, „für Wanderer, die keinen Anstieg scheuen“, fand.
Zunächst führt der Weg in sanften Wellen oberhalb der Obstplantagen in Richtung der immer noch gesperrten Marienschlucht. Nach schätzungsweise 2 km geht es dann rechts ab und der Anstieg beginnt.
Nun befindet man sich auf dem Weg zum Echotal.
An der Stelle, an welcher ein kleiner Pfad ins Echotal führt, kann man auf einer Bank die beeindruckende Aussicht genießen.
Auch nach dem Echotal geht der Anstieg weiter, aber man wird auf dem gesamten Weg immer wieder durch wunderbaren Aussichten belohnt.
Nach rund 2 km Anstieg mit etwas über 200 Höhenmeter erreicht man einen Grillplatz mit Bänken und einem Brunnen.
Auf einem hügligem Weg in Richtung Westen erreicht man am Wegweiser Bisonweide den höchsten Punkt der Strecke. Auf der linken Seite befinden sich einige Ruhebänke, die man über schmale Pfade erreicht. Auch hier ist die Aussicht eindrucksvoll.
Danach beginnt der rund 2 km lange Abstieg auf schmalen laubbedeckten Pfaden. Man kann den Weg über das Kloster Frauenberg oder die Ruine Altbodman wählen.
Mit ein wenig Aufmerksamkeit entdeckt an sonnigen, geschützten Stellen die ersten Frühlingsboten.
Eine Tourbeschreibung und Streckenprofil findet man hier.
Winter am See – Kleine Ausflüge (5)
Der Winter hat auch am Bodensee Einzug gehalten. Schnee, Sonne und klare Luft laden an vielen Stellen zu kleinen Spaziergängen ein. In Ludwigshafen am Bodensee empfiehlt sich der Weg vom Parkplatz hinter der Gemeindeverwaltung (im Winter gebührenfrei und wenig benutzt) in Richtung Naturschutzgebiet. Wer genügend Muße mitbringt, kann auch bis nach Bodman wandern.
Direkt am Wasser kann man bis zum Naturhafen „Im Löchle“ gehen, sollte aber, sofern man weiter spazieren möchte, rechtzeitig den Uferweg aufsuchen.
Die Landschaft ist insoweit intakt, dass ein Biber sich häuslich niedergelassen hat. Kleinere Bäume sind gefällt, größere, die teilweise schon Nagespuren aufweisen, durch Maschendraht gesichert.
Durch die andauernde Kälte hat sich in Ufernähe eine dünne Eisdecke gebildet. Einen erwärmenden Blick bietet zum Abschluss Yolanda.
Einfach monumental!
Winter am See – Kleine Ausflüge (4)
Die Halbinsel Höri ist nach meiner Meinung einer der schönsten Teile am Bodensee. Eine Vielzahl von Künstlern war einer ähnlichen Ansicht, die bekanntesten waren wohl Hermann Hesse oder Otto Dix, sie lebten und schufen in diesem Landstrich.
Man erzählt sich die Legende, dass Gott, als er die Welt erschaffen hatte, zuletzt noch ein besonderes Stück Land schuf. Als er sah wie schön ihm das gelungen war, meinte er: “Jetzt hör´i uff.“ Und so kam die Höri zu ihrem Namen.
Jeder der Orte ist eine Beschreibung wert, da ich als Internatsschüler einige Jahre in Gaienhofen verbracht, beginne ich auch dort.
Das Internat hatte mehrere Wohnhäuser nach Altersstufen, so war es auch mir vergönnt zwei Jahre in einem Schloss zu wohnen. Hier gäbe es eine Vielzahl von Anekdoten zu berichten, vor allem über die mittwochs und samstags stattfindende Disko im Schlosskeller. Da es sich um ein gemischtes Internat handelte, wurde hier natürlich das Interesse für das andere Geschlecht geweckt. Über die erzielten Erfolge wollen wir den Mantel des Schweigens bereiten.
Das Schloss kann nicht besichtigt werden. Das Internat besteht nicht mehr, die Schule immer noch. Im Winter findet man bei der Schiffslände (neben der ev. Kirche den Berg hinunterfahren) immer einen Parkplatz und kann sich auf den im Titelbild gezeichneten Weg machen.
Am Untersee ist das Südufer immer Schweizer Staatsgebiet, hier ist es im Hintergrund der Ort Berlingen.
Der gezeichnete Weg führt durch ein Naturschutzgebiet, vorbei am Badeplatz des Ortes, und ist einer der wenigen Wege bis kurz vor Horn, auf welchen man völlig ungestört direkt am Ufer entlang spazieren kann.
Ein weiterer Grund Gaienhofen zu besuchen ist natürlich das interessante, informative
Hesse-Museum (weitere Informationen).
Zu Gaienhofen gehören die Orte Horn und Hemmenhofen, die beide einen eigenen Artikel verdient haben.
Winter am See – Kleine Ausflüge (1)
Der Winter bietet am Bodensee die Möglichkeit Wege zu beschreiten, die einem im Sommer verwehrt sind. Wo üblicherweise Menschenmassen Wasserfreuden genießen, herrscht nun Ruhe.
Auf dem Parkplatz am Strandbad in Wallhausen findet man problemlos einen freien Platz. Nach einigen Schritten über die Liegewiese vorbei am Fußballtor aus Blech ist man an der Wasserlinie und kann Zauber der Landschaft wirken lassen.
Niedrigwasser und leicht gefrorener Boden machen einen kleinen Spaziergang unterhalb des Schilfgürtels möglich. Die beiden auf der Karte vermerkten Gräben lassen sich dabei problemlos überqueren.
Auf dem Rückweg bin ich der gepunkteten Linie gefolgt, und bin wahrhaftig drei Menschen und zwei ebenso freundlichen Hunden begegnet.
Nebelmeer am Bodensee
Im Spätjahr gibt es auf den Höhen immer wieder die Gelegenheit im prallen Sonnenschein auf das Nebelmeer im Tal zu blicken. Dies lässt sich an unzähligen Stellen erleben und genießen. Auch am Bodensee ist dies möglich und eine der schönsten Stellen ist sicher der Haldenhof oberhalb von Sipplingen am Überlinger See. Einen möglichen Anfahrtsweg von Stockach kommend zeigt das Titelbild. Besonders sportlich ambitionierte Fahrer nehmen die Strecke von Ludwigshafen, die früher mal als Rennstrecke für ein Bergrennen diente.
Auf dem Weg zum Aussichtspunkt, kurz nachdem man durch das letzte Waldstück gefahren ist, die Streuobstwiesen erkennt, gibt es nach einer Linkskurve ein Wirtschaftsweg an welchem man kurz Parken kann. Hier hat man dann den Blick über das Seeende, die Ausläufer des Bodanrücks in Richtung Hegau.
Nach ca. 500 m landet man auf dem Parkplatz des Höhengasthauses, den man um diese Jahreszeit gefahrlos nutzen, da die alljährlichen Betriebsferien stattfinden.
Im Sommer herrschen hier touristische Begebenheiten, die sich nach meiner persönlichen Meinung auch in der Gastronomie wiederspiegeln. Heute Nachmittag waren schätzungsweise 15 Personen vor Ort.
Der Blick vom Aussichtspunkt in Richtung Obersee lässt einem zusätzlich die Schweizer Alpen schemenhaft erkennen.
Das letzte Bild spricht für sich.
Im Gebiet des Haldenhofes findet sich ein geologischer Lehrpfad, der die Entstehung des Bodensees in der Eiszeit verdeutlicht. Eine Vielzahl von Wanderungen sind möglich, aber es ist zu bedenken, man muss wieder auf den Berg.
Weitere Informationen:
Yolanda ist angekommen
Mit Kunst ist oft so eine Sache und mit ihren Verständnis sowieso. Beispielhaft war dies am eigenartigen Hin und Her um die Dame Yolanda der Künstlerin Miriam Lenk in Teilort Bodman der Gemeinde Bodman-Ludwigshafen zu erleben. Ein Ort in welchen zwar eine Straße hinein- aber auf der anderen Seite keine herausführt, ein Ort in welchen an Sommertagen ab Uhr 13.30 Massen von inzwischen ins Alter gekommenen Ein-Tages-Touristen anreisen, ein Ort, der um seine größte Attraktion, die Marienschlucht, im Augenblick beraubt ist, ein Ort, der im Winter eine reduzierte Busverbindung und viele heruntergelassene Rolladen hat, insgesamt also ein Ort der mal was Neues, Mutiges vertragen hätte. Diese Chance bestand im Jahre 2015 als nach einer mehrmonatigen Probezeit im Gemeinderat die Frage beantwortet wurde, ob die Plastik auf Dauer an ihrem Ort am Hafen stehen sollte (Bilder von damals). Der Gemeinderat hat sich schließlich mehrheitlich dagegen entschieden. Die ganze Angelegenheit fand ein breites Echo in der heimischen Presse und mancher Gegner argumentierte in einer Form, die ihm ein hohes Maß an Intoleranz bescheinigte. Beispielhaft sei die Aussage eines Restaurantbesitzers erwähnt, der sich beim kulinarischen Genuss durch Anblick gestört fühlen würde.
Nun scheint es eben inzwischen so, dass nur noch Ideale zählen, Idealmaße, Ebenmäßiges, Glattes, so wie es uns eben allerorten suggeriert wird. Yolanda ist in ihrer prallen Darstellung ein willkommener Gegenentwurf. Die Skulptur hat auf jeden Fall mehr Charme, als die Hintergrund sichtbare Eiswerbung.
„Kunst ist eine wesentliche Ausdrucksform für Gefühle und Gedanken, welche den Menschen bewegen. Kunst ist hierbei weniger das, was Kritiker und Spekulanten für wertvoll und handelbar halten, sondern vielmehr all das, worin der Künstler ein Stück von sich selbst gegeben hat. Sei es ein großes oder ein eher bescheidenes Werk. Es ist immer Ausdruck einer expressiven Schaffenskraft und des Bedürfnisses, sich mitzuteilen“ (Quelle: Artfocus).
Es ist dem Kunstverein Bodman-Ludwigshafen zu verdanken, dass Yolanda doch noch innerhalb der Gemeinde einen Platz gefunden hat. Und auch der Restaurationsbetrieb, der den Platz zur Verfügung gestellt hat, möge davon profitieren. Es werden sich genügend Besucher mit Yolanda ablichten lassen.