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Neuer Gewichtswebstuhl - Aufbau

Campus Galli 2018 – neuer Gewichtswebstuhl


Hans und Gerhard, der Drechsler und sein Gehilfe, sind dabei, einen neuen Gewichtswebstuhl für Mechthild zu fertigen. Es handelt sich dabei um ihr erstes größeres Projekt in der neuen Saison. Der Webstuhl wird später neben der Weberinnenhütte im Freien stehen. Aus diesem Grunde wird er auch mit einem Schindeldach ausgestattet.

Gewichtswebstuhl - Einzelteile

Gewichtswebstuhl – Einzelteile

Zunächst wurden die Seitenstützen, obere und untere Querverbindung mit der Axt aus Fichtenstämmen gehauen.

Gewichtswebstuhl -Holzverbindung (1)

Gewichtswebstuhl -Holzverbindung (1)

Gewichtswebstuhl - Holzverbindung (2)

Gewichtswebstuhl – Holzverbindung (2)

Im nächsten Schritt wurden die Holzverbindungen herausgearbeitet.

Gewichtswebstuhl - Holzverbindung (3)

Gewichtswebstuhl – Holzverbindung (3)

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Mit Holzhammer und Stechbeitel enstanden die Schwalbenschwanzverbindungen.

Gewichtswebstuhl - Tuchbaum

Gewichtswebstuhl – Tuchbaum

Am letzten Wochenende hat Hans den Tuchbaum gefertigt und eingepasst. Somit ist mit einer baldigen Fertigstellung und dem Aufbau des neuen Gewichtswebstuhl zu rechnen.

Weitere Informationen:

Gewichtswebstuhl

Vom Faden zum Stoff

Wollfäden

Campus Galli 2017 – färben und spinnen


Bevor solche Wollknäuel entstehen, wird langer Weg beschritten. Die Wolle wird gesäubert und gewaschen, manchmal auch noch geschoren, und kommt dann zu Karin und ihren Helferinnen, die dann das Färben durchführen. Dabei verwenden sie neben Zwiebelschalen. Brombeerblättern, etc. auch die Färberkamille.

Färberei - Färberkamille

Färberei – Färberkamille

Ein besondere Pflanze in der Färberei ist der Krapp. Nach drei Jahren werden die Wurzeln geerntet, die dann noch einmal ein Jahr trocknen. Zerstoßen oder auch zerschnitten, werden sie dann zum Färben benutzt. Hier kommt dann die hohe Kunst der Färberinnen zum tragen, die richtige Wassertemperatur beim Erhitzen zu erreichen und vor allem auch beizubehalten.

Färberei - Krapp

Färberei – Krapp

Die ausgekämmte Wolle in der ursprünglichen Form oder schon gefärbt, wird mit der Handspindel zu Fäden versponnen.

Spinnen

Spinnen

Bei den mit Birkenblättern gefärbten gesponnen Wollfäden fallen die unterschiedlich Farbnuancen ins Auge. Das liegt einmal an der Anzahl der Züge (Wiederholung des Färbens mit neuer Wolle), oder auch an der Verwendung eines Eisentopfs, wodurch Eisensulfat frei wird.

Färberei - Birkenblätter

Färberei – Birkenblätter

Erst wenn alle diese zeitaufwendigen Tätigkeiten vollbracht sind, kann Mechthild, die Weberin, mit dem Weben am Gewichtswebstuhl beginnen.

am Webstuhl

am Webstuhl

Nun wird dem Betrachter der Wert von Kleidung erneut bewusst.

Dachkonstruktion

Campus Galli 2016 – Impressionen in der ersten Augustwoche


Am Samstag Morgen hatten die Besucher des Campus Galli für einen kurzen Augenblick die Chance, die imposante Dachkonstruktion im Innern der Holzkirch zu betrachten. Die Jugendlichen von Mutpol hatten in einer bewundernswerten Aktion am Freitag soviel Füllmaterial eingebracht, eine ebene Fläche geschaffen, so dass der endgültigen Öffnung am Sonntag, nachdem es weiter abgetrocknet war, nichts entgegenstand.

in der Holzkirche

in der Holzkirche

Im Vordergrund erkennt man das Fundament für den Altar mit dem geschmückten, eingemauerten Kreuz. Im Hintergrund sind die bereits vorgenommen Ausfachungen mit Spaltbohlen sichtbar. Einige vorgefertigte Bohlen, die nun nach und nach einzeln eingepasst werden, lehnen an der Wand.

fertige Altarplatte

fertige Altarplatte

Das letzte Teil des Altars der Holzkirche, die Altarplatte ist fertig. Jens hat zuletzt an drei Seiten eine Phase (Schräge) angebracht, die am jeweiligen Treffpunkt auf Gehrung gehauen sind. Damit sind die Einzelteile des Altars noch in die Kirche zu transportieren, und dem Aufbau steht nichts mehr im Wege.

bespannter Gewischtswebstuhl

bespannter Gewischtswebstuhl

Der neue Umhang, der auf dem Gewichtswebstuhl entsteht, macht sichtbare Fortschritte. Mechthild, die Weberin, hat kräftige Farben gewählt, und die beiden Ränder, die durch Brettchenweben entstehen, sehen, lapidar formuliert, einfach klasse aus.

Dachdecken

Dachdecken

Hans, der Drechsler, und ein Freiwilliger, sind dabei das Dach der Feldhütte mit Stroh und Schilf zu decken. Eine langwierige Tätigkeit, die sauberes, genaues Arbeiten erfordert.

Deckstuhl

Deckstuhl

Hier zeigt Hans ein besonderes, neugefertigtes Hilfsmittel, einen Deckstuhl. Der Stuhl wird an den notwendigen Stellen an der Lattung eingehängt, und so ist das Dach der Feldhütte problemlos besteigbar. Bei höheren Dächern arbeitet man mit zwei Deckstühlen.

Informationen:

Werkzeuge für das Reetdach

der erste Schussfaden

Campus Galli 2016 – Blick in Weberei und Holzkirche


Am Samstagnachmittag war es soweit, nachdem Mechthild, die Weberin, alle Kettfäden an der richtige Stelle hatte, diese mit Gewicht beschwert waren, hat sie den ersten Schussfaden verwebt. Wie bereits in einem vorherigen Artikel angedeutet, werden bei diesem nun enstehendem Umhang die Ränder durch Brettchenweben sauber verwebt. Dazwischen wird mit dem Gewichtswebstuhl die übliche Köperbindung erzeugt.

Einsatz der Brettchen

Einsatz der Brettchen

Hier erkennt man Mechthild beim konzentrierten Einsatz am rechten Rand des Webstücks.

Was natürlich nicht fehlen darf, ist am Ende des Monats Juli ein Blick in die Holzkirche.

Blick in die Holzkirche

Blick in die Holzkirche

Man erkennt, dass nun das erste Fach im unteren linken Bereich des Ostgiebels mit stehenden Spaltbohlen geschlossen wird. Und man erkennt an der Leiter einen Teil des Beines von Daniel, dem Zimmermann, der dabei ist, den Baldachin für den Altar als Gegenstück zum liegenden Andreaskreuz einzubauen.

Bei der Holzkirche ist für den nächste Zeit folgenden Vorgehensweise geplant: Zunächst wird der gesamte Ostgiebel ausgefacht, danach wird das dortige Gerüst abgebaut und am Westgiebel wieder aufgebaut. Danach können letzte Arbeiten an den beiden vorderen Sparren erledigt werden, und anschließend das Dach vollständig gedeckt werden. In dieser Zeit wird Jens, der Steinmetz, den Altar setzen. Danach werden nach und nach alle Ausfachungen verschlossen.
Der Zeitplan passt im Augenblick, um zum Saisonende Dach und Fach geschlossen zu haben.

fertige Bodenplatte

Campus Galli 2016 – Altarplatte und Schärbock


Während die Bodenplatte, auf welche der Altar aufgemauert wird, vollständig fertiggestellt ist, müsssen bei der Altarplatte noch die Seiten und die Phasen (Abschrägung) behauen werden. Dazu war es notwendig die Altarplatte zu drehen.

Hebelgesetz

Hebelgesetz

Da Maschinen nicht vorhanden sind, helfen nur das Hebelgesetz und vier kräftige Männer.

auf der Kippe

auf der Kippe

In mehreren Schritten wird die Altarplatte von der Arbeitshöhe auf die unteren Balken gebracht. Dann wird sie in der Waagrechten auf zwei Hölzern auf einem der Balken gehalten.

auf Strohsäcken

auf Strohsäcken

Vorsichtig wird die Platte auf eine Lage aus Strohsäcken herunter gelassen.

entscheidender Moment

entscheidender Moment

Nun wird die Platte auf die andere Seite gekippt. Erst hinterher wird es sich zeigen, ob die bereits fertigen Kanten bei den Kräfteverhältnissen ausreichend geschützt waren.

umgedreht

umgedreht

Die Platte ist umgedreht, die Kanten haben keinen Schaden genommen, und sie wird zunächst wieder auf die beiden Balken gelegt.

Aufbau

Aufbau

Nach und nach kommen zusätzliche Hölzer unter die Platte bis ….

Arbeitshöhe

Arbeitshöhe

…. diese sich wieder auf der passenden Arbeitshöhe sich befindet.

Hammer und Meißel

Hammer und Meißel

Stück für Stück, mit Hammer und Meißel, später mit dem Beil, nährt sich die Platte ihrem Idealzustand an.

Kontrolle

Kontrolle

Der rechte Winkel wird kontrolliert, die kleinen Unebenheiten werden angezeichnet und danach mit dem Beil beseitigt. Die nächste Seite kann kommen.

Etwas ganz Besonderes erlebten die Besucher an diesem Wochenende bei der Weberinnenhütte.

Schärbock

Schärbock

Auf einem Schärbock, den Hans der Drechsler gebaut hat, wurden durch Brettchenweben die Kettfäden in ein Band eingewebt. Die Kettfäden werden später auf dem Gewichtswebstuhl zu einem Umhang verwebt. Durch das Band ist ein sauberer Rand gewährleistet.

Brettchenweben

Brettchenweben

Die beiden Weberinnen, Heidi und Mechthild, bei der konzentrierten Arbeit. Die Länge der Kettfäden muss gleich sein, die Richtung des Drehens der Brettchen muss stimmen. Informationen zum Brettchenweben findet man hier.

Die Weberinnen - Mechthild und Silke

Campus Galli 2016 – Die Weberinnen


In der letzten Saison wurde die Hütte der Weberinnen nach und nach fertig gestellt. Bei der Bauweise orientierte man sich an den Vorgaben von Haithabu, einer ehemaligen Handelsmetropole der Wikinger nordwestlich vom heutigen Kiel.

Weberinnenhütte 2015

Weberinnenhütte 2015

In der laufenden Saison hat die Hütte noch ihre Tür erhalten, der Gewichtswebstuhl wurde aufgebaut und der Besucher erhält kompetente Auskünfte durch die Weberinnen. Selbst dem Verfasser war, noch mehren Erläuterungen und Vorführungen, das Grundprinzip des Webstuhls klar.

Gewichtswebstuhl

Gewichtswebstuhl

Bevor die Wollfäden auf dem Webstuhl verarbeitet werden können, sind eine Vielzahl von Arbeitsschritten notwendig. Beginnend mit der Schur, der Reinigung und manchmal dem Färben finden Arbeitsvorgänge statt, die in einem weiteren Artikel ihre Beachtung finden sollten.

Spinnen mit der Handspindel

Spinnen mit der Handspindel

Bevor die Wolle ein Wollfaden wird, muss sie gesponnen werden. Da das Spinnrad noch nicht erfunden war, wird eine Handspindel genutzt. Neben einer langfaserigen Wolle ist Erfahrung und ein gewisses Geschick notwendig. Die Kunst dabei ist, einen relativ gleichmäßigen Faden zu produzieren, wobei die ständig drehende Spindel die Zwirnung fördert.

gesponnene Wolle

gesponnene Wolle

Bei dem augenblicklich entstehenden Webstück werden unterschiedliche Farben verwendet, die die Färberei liefert.

Das Weben

Das Weben

Beim Gewichtswebstuhls handelt es sich um einen senkrecht stehenden Webstuhl, bei dem die Kettfäden durch Gewichte nach unten gezogen werden. Dabei werden immer mehrere Kettfäden mit einem Gewicht verbunden. Die Gewichte sind aus gebrannten Ton und sehen wie „Donats“ aus. Eine einfache Beschreibung wie Weben funktioniert findet man hier.

Die durchgeführte Köperbindung, daneben gibt es noch die Leinenbindung, verständlich zu erklären, würde die Fähigkeiten des Autors übersteigen. Wer es nicht von den Weberinnen des Campus Galli erklären lassen kann oder möchte, die unten angegebenen Informationsmöglichkeiten helfen beim Verständnis.

Aus dem Webstück soll ein Umhang entstehen.

Informationen:

Museum Haithabu

Informationen zur Weberhütte (Campus Galli)

Spinnen mit der Handspindel

Der Gewichtswebstuhl

Die Köperbindung